Chaos
Ich bin chaotisch. Bei mir gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder das es so akkurat aufgeräumt ist und jeder Gegenstand auch innerhalb der Schubladen streng sortiert ist oder das alles so unordentlich ist, dass man denken könnte die Mafia hätte eine sehr kleine Perle gesucht und sie nicht gefunden.
Ich hab manchmal das Gefühl, so sieht es auch in mir aus. Zerwühlt, durcheinander und chaotisch. Meine Gedanken sind unsortiert und überall sind offene Baustellen.
Ordnung kann man lernen.
Aber um ordentlich zu sein, musst du in dir selbst anfangen. Du kannst x-mal alles aufräumen und an seinen Platz legen, es wird nicht halten. Glaub mir.
Ich sehe es mittlerweile als eine Art Prozess. Jedes Mal wenn ich von vorne anfange aufzuräumen, sortiere ich gleichzeitig aus. Ein Stapel Dinge die ich neu verräume und einen von dem ich mich trennen werde.
Das seltsame dabei ist, dass ich jedes Mal denke es würde nichts mehr zum aussortieren geben und doch läuft der Prozess immer gleich ab.
Dinge auszusortieren bedeutet sich von Teilen zu trennen, die eine Zeit lang dir gehört haben. Aber sie müssen weg, um Platz für neues zu schaffen.
Ich hab mit der Zeit gemerkt, desto leichter es mir fällt mich von materiellen Dingen zu trennen, so leichter gelingt es mir innerlich Dinge loszulassen.
Damit möchte ich dir sagen, dass alles veränderbar ist.
Mir ist es früher sehr schwer gefallen mich von Dingen zu trennen. Ich mag Veränderungen nicht so gerne und eine Zeitlang dachte ich jeder noch so kleine Schnipsel, den ich aufhebe bewahrt eine Erinnerung. Allerdings sammelst du mit jedem Gegenstand, Kleidungstück oder Papier, die du aufbewahrst nicht nur Erinnerungen sondern auch Vergangenheit.
Trenne dich von Kleidern und rede dir nicht ein, dass sie zum Schlafen oder Fasching noch ausreichen, denn dein Stil verändert sich und du musst Platz schaffen für Neues.
Trenne dich von Papieren, Gebasteltem und Deko, denn die zugehörige Erinnerung bleibt immer in deinem Kopf fest verankert und du wirst immer neues erhalten. Es sind keine Teile die zu dir gehören, sondern nur Dinge denen du eine Wichtigkeit verleihst, um dich nicht von ihnen trennen zu müssen.
Trenn dich von allem, was dich nicht mehr aus macht. Es wird keinen Zeitpunkt geben, wo du dieses oder jenes Teil vermissen wirst. Du wirst Platz haben, um dich weiter zu entfalten. Es werden sich von ganz allein neue Dinge ansammeln und immer so weiter.
Sortiere aus, werfe weg und trenne dich von Sachen, denn wenn nicht sammelst du nur und schaffst dir eine Last. Du wirst dich nicht ablösen und wird kaum Platz für neues geben. In dir drin auch nicht. Dein Äußeres ist immer wie ein Spiegel. Hast du Angst vor Neuem und schaffst deshalb keinen Platz ? Hängst du an den Dingen oder an der Vergangenheit ? Trägst du die Tasche wirklich irgendwann nochmal oder belügst du dich selbst ?
Chaos ist keine Charaktereigenschaft. Es ist ein Prozess der inneren Reinigung.
Zusammenfassend gesagt, du kommst auf die Welt und hast nichts außer dich. Du gehst von der Welt und hast nicht außer dich. Alles was du dazwischen, in dir und um dich herum ansammelst ist nicht für die Ewigkeit, sondern du redest dir nur ein, dass du es brauchst. Du brauchst nichts. Nur dich und deinen inneren Frieden.
Für Jessica.
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